Tag 5: Märkte, laute Nachbarn & ein balinesischer Kochkurs

Ein langsamer Start & Ein unvergesslicher Kochabend

Wir starteten wieder langsam in den Tag und schafften es gerade so zum Frühstück um 9:45 Uhr. Das Hotel wirkt jetzt deutlich voller – viele neue Gäste, und aus irgendeinem Grund besonders viele Portugiesen.

Und ich sage euch… sie sind laut.
Tatsächlich schien jede Nationalität ihre eigene Geräuschkulisse mitgebracht zu haben:

  • Die Polen – laut am Handy

  • Die spanischen Kinder – laut überall und ständig am Erbrechen

  • Die Portugiesen – laut im Kollektiv

  • Die Italiener – sagen wir mal so, ihr Familienfrühstück hätte etwas mehr Teamwork vertragen

  • Die Isländer, Esten… woher auch immer – sehr leise

Ich habe nicht bewertet, nur beobachtet. Aber es war definitiv ein lauter Morgen.

Auf der Suche nach echtem Brot (und Nutella!)

Denise hatte einen Wunsch: echtes Brot, Nutella, vielleicht etwas Käse. Das Hotelessen ist gut, aber wenig abwechslungsreich. Also organisierten wir einen Fahrer und fuhren zum Pepito Market – quasi DER Laden für nicht Balinesen in Ubud. Dort gibt es Nutella, Philadelphia, importierte Snacks, Fruchtsäfte zum Mischen mit Balis eher geschmacksneutralem Wasser und Brot, das zumindest nahe an das deutsche Original herankommt.

Mission erfüllt: Wir gingen mit Armen voller Obst, Süßigkeiten, Schokolade, Brot und – am wichtigsten – Nutella nach Hause.

Mein Nachmittag: Ein balinesischer Kochkurs

Wer meinen ersten Bali-Trip auf WordPress verfolgt hat, weiß vielleicht, dass ich schon einmal einen Kochkurs hier gemacht habe. Ich liebe Kochen (bin gelernter Koch) und wollte diesmal wieder eintauchen. Oma und Opa…tut mir leid, das ist nur auf Englisch geschrieben, da gibts keine Deutsche Version.

Denise, die mit ihrer HSP (Hochsensibilität) Ubud oft als zu überwältigend empfindet, blieb im Hotel. Also war der Nachmittag nur für mich.

Ich lief 45 Minuten bis zum Treffpunkt im Zentrum von Ubud – zwischen Scootern und Trucks, in schwüler Hitze – und kam pünktlich um 15:45 Uhr an. Unsere Gruppe bestand aus Deutschen, Belgiern, Niederländern, Spaniern, Schweizern und sogar einem Waliser. Kurz nach der Abfahrt war unser Bus jedoch nach 20 Minuten kaputt und wir blieben auf der Straßenseite liegen.

Nach 40 Minuten Warten kamen zwei kleinere Autos zur Rettung. In Bali fühlen sich 18 Kilometer wie eine Weltreise an, aber schließlich erreichten wir den Bauernhof nördlich von Ubud – hoch in den Bergen, umgeben von Reisfeldern und Nebelwolken.

Balinesische Aromen entdecken

Der Kurs begann mit einer Tour durch die Bio-Farm. Wir pflückten frisches Gemüse und lernten die Zubereitung von Bumbu, der aromatischen balinesischen Currypaste – eine intensive Mischung aus Galgant, Ingwer, Kurkuma, Schalotten, Knoblauch, Chili, Zitronengras, Candlenuts (man kann auch Cashew nehmen), Garnelenpaste, Koriandersamen, Nelken, Muskat, Pfeffer und Kokosöl. Zu einer Paste zerstampft – pure Geschmacksexplosion.

Damit kochten wir:

  • Vorspeise: Ein frischer Salat aus Frühlingszwiebeln, Chili und knusprig fritiertem Tempeh.

  • Hauptgericht: Ein Gemüsecurry in Kokosmilch mit frisch gemahlenen Gewürzen.

  • Dessert: Süßer schwarzer Reispudding mit Kokosmilch – Welten besser als das trockene Kokoszeug in Europa.

Ich kochte im Team mit einer jungen Niederländerin und stellte fest, dass ich definitiv der „Opa“ der Gruppe war – die meisten waren unter 30. Trotzdem war die Stimmung super, das Essen köstlich und der Abend unvergesslich.

Auf der Rückfahrt lieh mir Vanessa aus Köln freundlicherweise eine Powerbank, um mein Handy wiederzubeleben. Am anfänglichen Treffpunkt verabschiedeten wir uns, und ich nahm ein Gojekfahrer zurück zum Hotel – ein Nachtmarsch durch Ubuds Verkehr war nicht mein Plan.

Unser Gastgeber hatte während des Essens ein Video zusammengeschnitten.

Zurück im Hotel

Denise verbrachte den Abend mit einer vegetarischen Pizza und einer Folge Foundation auf Apple TV. Zurück im Hotel ließen wir den Abend ruhig ausklingen, unterhielten uns noch ein wenig und schliefen beide vor Mitternacht ein.

Ein Tag voller Essen, Kultur und – trotz holprigem Start – ein wirklich unvergesslicher Abend.

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