Tage 1 + 2 – Aufwachen in Ubud: Tempel, Kaffee und ein Hauch von Regen
Es ist einfacher, beide Tage in einem Blog zusammenzufassen.
Montag: Ein langsamer Start im Paradies
Ich weiß nicht, was uns geweckt hat – ein bellender Hund, zwitschernde Vögel oder das Summen der Klimaanlage. Um 6:45 Uhr war ich jedenfalls wach. Nach ein paar Minuten bin ich zu Denise ins Bett geschlichen. Ja, wir schlafen in getrennten Betten. Warum? Weil ich schnarche… und laut Denise klingt das wie „eine Kettensäge aus der Hölle“. Ich würde es eher als ein sanftes elektrisches Tranchiermesser aus den 90ern beschreiben. Wie auch immer – ich habe geschlafen wie ein Stein, aber nicht lange genug, um mich richtig ausgeruht zu fühlen.
Der Montag war entspannt: ein gemütliches Frühstück, ein paar grundlegende Einkäufe und eine SIM-Karte besorgen. Noch einmal eine Handyrechnung von 1.000 € riskieren? Auf keinen Fall! Für rund 21 € habe ich eine SIM mit 56 GB für unseren 4G-Hotspot gekauft. Das sollte uns die nächsten zwei Wochen online halten.
Unsere Villa in Ubud
Wir wohnen in einer Villa der Budhi Ayu Villas – dem gleichen Hotel, in dem ich vor sieben Jahren schon war. Es liegt nah am kulturellen Zentrum von Ubud, aber weit genug entfernt, um Ruhe zu genießen. Denise ist eine Hochsensible Person (HSP), ein Begriff, den ich vor ihr nicht kannte. Für sie sind laute Geräusche und Menschenmengen schnell zu viel – also müssen wir Aktivitäten gut ausbalancieren.
Die Villa ist traumhaft: ein traditionelles balinesisches Schwingtor aus Holz umrahmt mit Vulkangestein, zwei Etagen, zwei Schlafzimmer, zwei Bäder, eine Terrasse und – ja – ein privater Pool. Außerdem gibt es eine Außenküche und gemütliche Plätze zum Entspannen. Perfekt für unsere Mischung aus Erkundung und Auszeit.
Schwimmen üben (und meine Ängste besiegen)
Die Wahrheit: Ich schwimme so elegant wie ein Stein am Seil. Ich habe es als Kind gelernt, aber Angst hat mich immer davon abgehalten mich wohlzufühlen. Dieses Mal will ich das ändern. Mein Plan: Zeit im Pool verbringen, ruhig im tiefen Wasser bleiben und endlich „richtig“ schwimmen lernen. Spoiler: Als Denise meinte, das Wasser sei „wie ein lauwarmer Ozean“ am Abend zuvor – hat sie gelogen. Es war arschkalt! Aber ich bin trotzdem reingesprung…gegangen.
Der Rest des Montags war ruhig: lesen, entspannen und wie Zombies durch die Gegend schlendern. Mittagessen gab’s im „Galle Club“, einem srilankischen Restaurant.
Ein regnerisches Abenteuer: Pura Tirta Empul
Dienstag startete ohne Plan. Typisch ich: Lust, etwas zu unternehmen, aber keine Ahnung, was. Am Ende entschieden wir uns für den Pura Tirta Empul, einen heiligen Wassertempel in Tampaksiring, berühmt für seine Quelle und Reinigungsrituale. Wenn du Bali auf Instagram gesehen hast, hast du diesen Tempel gesehen. Natürlich war er voll.
Mit Sarongs ausgestattet – Pflichtkleidung – machten wir uns auf den Weg. Meiner riss prompt (aua), aber ich kam klar. Der Tempel ist wunderschön, auch wenn viele in Ubud ähnlich aussehen. Trotzdem: Die Energie hier ist besonders. Menschen aus aller Welt nehmen an den Reinigungsritualen teil.
Der Tempel muss irgendeine Verbindung zu einem der Vulkane haben.
Kaffee, Regen und Luwak-Katzen
Auf dem Rückweg schlug unser Fahrer Anak vor, eine Luwak-Kaffeeplantage zu besuchen. Dann kam der Regen – tropisch, sintflutartig, wie nur Asien ihn kennt. Mit Regenschirmen in der Hand folgten wir einem Guide durch sattes Grün, sahen Zimt, Ingwer und Kurkuma.
Die Kaffee un Teeproben waren großartig, aber die Luwak-Katzen in Käfigen stimmten mich nachdenklich. Angeblich bleibt jedes Tier nur eine Woche dort, aber trotzdem: Gefangenschaft bleibt Gefangenschaft. Wir probierten Tees und Kaffee (inklusive Luwak-Kaffee – ja, der berühmte „Katzenkaffee“), kauften Tee für zu Hause und kehrten nach Ubud zurück.
Abschluss im „Sage“
Bevor wir zur Villa zurückfuhren, machten wir einen Stopp bei „Sage“, meinem veganen Lieblingsrestaurant von 2018. Ich bestellte mein altes Lieblingsgericht – die Teriyaki Bowl mit Sesam-Tempeh-Sticks – und es war genauso gut wie in Erinnerung. Ich möchte die zwei Wochen möglichst fleischfrei verbringen, vegan oder zumindest vegetarisch. Hat allerdings schon beim ersten Frühstück nicht geklappt – Schinken und Eier :D.
Wir beendeten den Tag im Pool, bestellten Abendessen und ließen ihn entspannt ausklingen.